Presseinformation des Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie
Nr.: 105/2011
Potsdam, 28. September
2011
Baaske: Zukunft braucht familienfreundliche Arbeitswelt
Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske erwartet vom neuen
Familien- und Kinderpolitischen Programm „einen guten weiteren Schritt auf Brand-enburgs Weg zu einer sehr kinderfreundlichen Region“.
In der heutigen Landtagsdebatte zu dem am 30. August vom Kabinett beschlossenen Pro-gramm bat er die Unternehmen, „sich Familienfreundlichkeit
auf die Fahnen zu schreiben und aktiv zu unterstützen.“
Baaske weiter: „Familienfreundlichkeit kann aber nicht verordnet werden.
Regie-rungsprogramme können immer nur ein Angebot sein. Entscheidende Grundlage für Kinder- und Familienfreundlichkeit ist, dass sie
in den Familien selbst und von der Gesellschaft gelebt wird, wenn erkannt wird, dass spielende Kinder kein Är-gernis, sondern ein
großes Glück sind.“
Das 31-seitige Programm enthält 49 Maßnahmen aus fünf Schwerpunkten:
- Ausbau familienunterstützender Systeme
(z.B. Netzwerk Gesunde Kin-der, Eltern-Kind-Gruppen, Lokale Bündnisse für Familie)
- Stärkerer Fokus auf Bildungsübergänge (z.B. Übergang
Kita und Schule, Projekte zur Berufs- und Studienorientierung,)
- Fördern von Bildungspatenschaften und der Schule als Teil der Gemein-schaft
(z.B. Ganztagsangebote, außerschulische Bildungsnetzwerke)
- Unterstützung zivilgesellschaftlicher Beteiligung vor Ort (z. B. Familien-preis,
Wettbewerb Familien- und kinderfreundliche Gemeinde, Pilotmo-dell Familienfreundlicher Landkreis)
- Weiterentwicklung Familienbildung
(z. B. Familienferienreisen, Familien-pass, Elternordner Gesund groß werden, Aktion Lesestart)
Eine verbesserte Vereinbarkeit
von Familien- und Berufsleben spielt in dem Programm eine wichtige Rolle. Baaske: „Dazu gehören eine qualitativ hochwerti-ge Kita-Betreuung
und Ganztagsangebote an den Schulen ebenso wie familien-gerechte Arbeitszeiten. Kommunen und Unternehmen müssen lernen, dass Fa-milienfreundlichkeit
ein entscheidender Standortfaktor im Wettbewerb um Fachkräfte ist – wenn die Menschen sich wohlfühlen, dann wandern sie nicht ab,
sondern richten sich dauerhaft ein.“
Pressemitteilung
der AGF - Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e.V.
Familienverbände ermuntern Eltern, das Bildungspaket
zu nutzen
Zügige Bearbeitung der Anträge in den Kommunen erforderlich
Berlin, 08.09.2011 – Zum Schuljahresbeginn rufen die
in der AGF zusammengeschlossenen Familienorganisationen dazu auf, das Bildungs- und Teilhabepaket zu nutzen. Zwar sei das Paket noch
weit von dem entfernt, was getan werden müsse, um Familien zu helfen und Kinderarmut zu bekämpfen, dennoch solle es genutzt werden.
Gleichzeitig sind die Kommunen gefordert, das Bildungspaket familienorientiert und unbürokratisch umzusetzen. In einigen Kommunen
funktioniere dies schon recht gut, daran sollen weitere Kommunen sich orientieren.
„Das Bildungspaket ist nun wirklich nicht
der Weisheit letzter Schluss“, so die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen, Bettina Müller-Sidibé,
„Um echte Teilhabe- und Bildungschancen für alle Kinder zu erreichen, braucht es eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Maßnahmen,
die direkt an den Ursachen von Armut und sozialer Ausgrenzung ansetzen. Wir hätten uns vor allem angesichts des Urteils des Bundesverfassungsgerichts
zu Hartz IV andere Diskussionen und grundsätzlich andere Ergebnisse gewünscht. Das Bildungspaket ist viel zu bürokratisch und reicht
für eine angemessene Förderung bei weitem nicht aus. Dennoch sollten Eltern unbedingt das Bildungspaket in Anspruch nehmen.“
Das
Bildungspaket sei leider noch viel zu wenig bekannt und viele Kommunen scheinen überfordert, eine unbürokratische Lösung im Sinne
der Familien zu finden, so die Familienorganisationen. Die Kommunen sind angehalten, die Anträge zügig zu bearbeiten und die für das
Bildungspaket bereit gestellten Mittel nicht anderweitig zu verwenden, um damit ihren kommunalen Haushalt zu entlasten. So kann es
zum Beispiel nicht sein, dass Mitarbeiter von einer sinnvollen Aufgabe für Familien abgezogen werden, um stattdessen die Umsetzung
des Bildungspakets zu gewährleisten.
Dennoch gibt es bereits einige gute Bespiele, an denen Kommunen sich orientieren können.
So werden in Flensburg auch formlos eingereichte Anträge bearbeitet und der Landkreis Nordsachsen erkennt zusätzlich Anträge aus benachbarten
Gemeinden an. Kinder aus den betroffenen Familien im Kreis Nordfriesland haben bereits im Vorfeld Gutscheine erhalten, die unbürokratisch
direkt beim Veranstalter oder Verein abgegeben werden können. In Mühlheim und Ottweiler haben anspruchsberechtigte SGB II-Empfänger
ein Informationsschreiben mit beigefügtem Antrag erhalten. An diesen guten Beispielen sollten weitere Kommunen sich orientieren.
Hintergrundinformationen
Bildungspaket:
Leistungsberechtigt sind Kinder, deren Eltern Arbeitslosengeld II, Sozialgeld nach SGB II, Sozialhilfe, Wohngeld oder
Kinderzuschlag beziehen und die nicht älter als 25 Jahre sind. Die Leistungen für Aktivitäten in Vereinen, Musikunterricht o.ä. werden
jedoch nur bis zu einem Alter von 18 Jahren gewährt. Zuständig für Leistungen aus dem Bildungs-und Teilhabepaket sind je nach Anspruchsgrundlage
die Jobcenter, die Sozialämter oder die Wohngeldstelle. Kinder, deren Eltern Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten,
können in einigen Kommunen ebenfalls Leistungen für Bildung und Teilhabe erhalten. Möglich ist dies zur Zeit in Berlin, Potsdam, Wolfsburg,
Erlangen, Hamburg, Bremen und Köln.
Mit den Geldern u.a. für Ausflüge, Klassenfahrten, Mittagessen, Schülerbeförderung und Nachhilfe
können mehrere Hundert Euro zusammenkommen, mit denen die Familien unterstützt werden.
Kurzportrait: Die AGF
In der Arbeitsgemeinschaft
der deutschen Familienorganisationen e.V. sind der Deutsche Familienverband (DFV), die Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen
(eaf), der Familienbund der Katholiken (FDK), der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) und der Verband binationaler Familien
und Partnerschaften (iaf) zusammengeschlossen. Die AGF fördert den Dialog zwischen den Verbänden und Interessenvertretungen der Familien
und den Verantwortlichen der Familienpolitik.
20.08.2011
Hilfe für Familien: Neuer Ratgeber erschienen
Informationen
für Familien: Die Broschüre „Ratgeber für Familien 2011“ ist jetzt in einer aktualisierten Auflage erschienen. Er enthält Tipps für
werdende Eltern, informiert über Elterngeld, Elternzeit und Kinderbetreuungsangebote und bietet spezielle Steuertipps für Familien.
Familienminister Günter Baaske: „Der Familienratgeber ist schon seit vielen Jahren ein beliebtes Handbuch bei Brandenburgs Familien.
Auf viele Fragen, die sie im Alltag bewegen, gibt er Antworten. Mit seinen wertvollen Ratschlägen ist er auch ein Beitrag zum familienfreundlichen
Land Brandenburg.“
Der 300 Seiten starke Ratgeber wird vom Familienministerium herausgegeben. Jede Familie bekommt ihn mit der
Geburt des Kindes mit dem Begrüßungspaket des Standesamtes kostenlos übergeben. Die Broschüre ist auch in allen Lokalen Bündnissen
für Familien, Netzwerke Gesunde Kinder und im Internet unter www.masf.brandenburg.de kostenlos erhältlich.
Themenschwerpunkte
sind unter anderen Informationen vor und nach der Geburt eines Kindes, Finanzielle Hilfen und Hinweise zum Sorge- und Unterhaltsrecht
für Familien, Kinderbetreuungsangebote, Adoption, Ferien sowie Wiedereinstieg in das Berufsleben.
20.06.2011